Pfaffenwinkel Classic – Heimat statt türkisches Hinterland
Was genau soll man sich eigentlich unter einer “Rallye” vorstellen? Schnelle Autos, die nur so an dir vorbeirauschen? Muss nicht sein. Die Pfaffenwinkel Classic weiß Motorsport und Ästhetik zu kombinieren. Sowohl Fahrer als auch Zuschauer dürfen sich hier vor allem an den zahlreichen wunderschönen Oldtimern erfreuen. Es geht um Teamfähigkeit (zwischen Fahrer und Beifahrer), Konzentration (um stets auf der richtigen Route zu bleiben) und Spaß. Eine Rallye der anderen Art.
Am Samstag des ersten Juliwochenendes fielen die Startschüsse für die zahlreichen Teilnehmer.
Mit dabei waren unsere beiden Philipps. Jeweils in dunkelgrauen Mechanikeroveralls und mit einem quietschig gelben Straßenwacht Käfer, den die beiden vom ADAC Südbayern gestellt bekamen. Auf dem Dach orangenes Warnlicht, das während der zweitägigen Fahrt gerne und oft zum Einsatz kam.
“Es hat uns wahnsinnigen Spaß gemacht zu fahren. Weil das Auto nur wenig Leistung hat, muss man möglichst wenig bremsen und stattdessen versuchen, Schwung mit zu nehmen.” Nicht nur die beiden Philipps waren wie immer in top Form, auch der Käfer war das ideale Fahrzeug für eine solche Rallye. Baujahr 1972, 34 PS – und das Beste: Komplett ausgestattet mit Werkzeug aus seinen besten Jahren.
Die Pfaffenwinkel Classic ähnelt fast schon ein bisschen unserer abenteuerlichen low-budget “Allgäu-Orient-Rallye”, an der wir im März 2016 teilgenommen haben: Es geht nicht darum als Schnellste in die Ziellinie einzufahren. Die Teilnehmer müssen zu vorgegebener Zeit, auf die Sekunde genau bestimmte Lichtschranken durchqueren. Sich zu verfahren wäre dabei ein fataler Fehler, der die Fahrer im Ranking um einiges zurückwerfen würde.
Einen Unterschied zur Rallye durchs türkische Hinterland gibt es dann aber doch. Im Pfaffenwinkel konnten unsere Philipps ihren Heimvorteil genießen und wurden an so manchen Stops versorgt.