Tag 2: St. Johann im Walde bis Bosnien

Erster Abend (St. Johann im Walde)

Als wir dann schließlich zum Badewannentango aufbrachen und der netten EInladung des Barkeepers folgten, fanden wir uns in einem riesigen Zelt, gefüllt von ca. 300 Leuten aus dem Dorf, das jedoch diese EInwohnerzahl nicht mal erreicht. Jeder kannte also jeden. Anfangs wurden wir etwas schief beäugt und dann. als wir endlich in die Dorfgemeinde aufgenommen wurden und wir uns wohl fühlten, kam einer unserer Truppe auf die – buchstäbliche „Schnapps“-Idee, diese friedliche Anfreundungsphase mit einem Schlag zu zerstören. Der oberste Musiker der Gemeine wurde sich geschnappt, dieser machte für uns die Bühne klar, nachdem der barfußspielende, spanische Hippie, der durch die Welt jetlaggt, von der Bühne gebeten wurde. Raufgehen war nicht schwer, Draufstehen dafür umso mehr. Juli stellte uns vor – das Publikum war begeistert. Wir begannen unsere Performance, die aus, naja, Singen mit großem Mut zur Lücke und Tanzen zu „Verdammt, ich lieb dich,  bestand. Die Begeisterung der Leute sank gleichzeitig mit unserem Mut. Trotzdem schenkten uns die St. Johann’er Applaus und Jubel. Der Abend verlief noch feucht fröhlich. Unsere erste Nacht in den Fahrzeugen war erstaunlich bequem.
Tag 2: St. Johann im Walde bis Bosnien
Da Richy letzte Nacht im  örtlichen Hotel- und Gasthauswirt Gabor einen Freund gefunden hatte, lud dieser uns Gott sei Dank zum Frühstück ein. Er servierte uns Kaffe und eine übertrieben gute Platte mit allem drum und dran. DANKE GABOR! Am Tresen saßen schon zwei Gestalten, die direkt aus dem Zelt kamen.
Gestärkt ging’s weiter.
Nachdem wir gegen Nachmittag gemerkt haben, dass wir nicht gerade auf den vorderen Plätzen sind haben wir noch eine Nachtschicht eingelegt, die Jungs haben das Steuer übernommen und nochmal ordentlich gepusht, so dass wir bei Regen, Nacht und Nebel nochmal 400km auf Kroatischen/Bosnischen Landstraßen (bzw. Feldweg, wie man in Deutschland dazu sagen würde) gut gemacht haben.
Auszug aus dem Handbuch eines perfekten Rallyfahrers
Was macht eigentlich einen unfehlbaren Rallyfahrer aus? Muss er schnell sein? Ein guter Autofahrer? Sollte er möglichst lange durchfahren können?
Auch. Aber vor allem sollte folgendes wie aus dem FF beherrschen:
1.) Ruhig und gelassen bleiben
2.) Blitzer und gute Essensstops rechtzeitig erspähen
3.) Einen guten Beifahrer haben
4.) Die verrückte Bayern 3-Playlist in Dauerschleife laufen lassen – hält ihn immer wach. (siehe: „Ich hab kein Bier auf Hawaii, ich hab kein Bier…“)
5.) und das ist der wichtigste Punkt: Keinen berauschenden Abend, der ihm auf dem Silbertablett serviert wird, aus Zeitangst verschmähen. Wobei wir wieder bei Punkt 1 wären.
Das war der erste Auszug aus unserem Handbuch, das aus unseren uns lehrenden Erfahrungen der letzten zwei und der kommenden Rallytage entsteht.